P2 - China China ist natürlich eine äußerst knifflige Angelegenheit. Meine Idee war, mich im Süden erstmal abzusichern, die "internen" neutralen VZ abzugrasen und vor allem Russland gegen Japan zu helfen. Letzteres klappte auch zunächst ganz gut, ich konnte auch im ersten Winter eine Flotte in Shanghai aufbauen um im Gelben Meer zu helfen. Im Süden agierte ich dagegen ungeschickt und ohne klare Strategie. Vor allem war ich wohl ziemlich paranoid um Canton, aber das griffen im ersten Jahr weder Britannien noch Frankreich an. Zusätzlich bouncete ich Frankreich (oder er mich) in Upper Burma und die sicheren VZ Assam und Kashgar ließ ich links liegen, so dass ich nur zwei Aufbauten im ersten Winter hatte. In 1871 machte ich dann den Fehler, gegen Britannien zu ziehen, nachdem ich zuvor Frankreich zumindest misstrauisch gemacht hatte, so dass ich die nächsten Jahre gegen beide kämpfte, Canton im Frühjahr 72 verlor, es im Herbst wieder nahm, um es 73 endgültig zu verlieren. Da Frankreich schnell andere Sorgen hatte, stellte es ab 1875 die Angriffe gegen meine Südgrenze ein. Bis dahin war ich im Westen gegen Britannien etwas vorangekommen, hatte mit der Einnahme von Kashgar und Kashmir meine größte Ausdehnung erreicht. Das der Brite in die Defensive kam, lag nicht zuletzt an Russland, der die Türkei im Rekordtempo überrannt hatte und nun stark gegen Britannien zog und mich damit unterstützte. An der Ostfront waren wir bis dahin mit der Verteidigung gegen Japan auch gut dagestanden, in eben jenem Jahr 75 brach aber der Damm und Japan nahm Seoul und Vladivostok ein. Damit war ein Teil der Daseinsberechtigung meines Bündnisses mit Russland weggefallen, zudem war klar, dass Russland in Kürze die deutlich größere Gefahr darstellen würde als Japan. Daher positionierte ich mich ab dem Herbst 76 gen Westen, was offensichtlich keinen Moment zu frúh war. Japan hielt dabei die Füße still, Frankreich sowieso und Britannien schien auch glücklich über meinen Seitenwechsel. Es folgte ein langer Kampf um die Mitte des Brettes, in dem im Wesentlichen die VZ-Situation von 1875 gehalten wurde (außer eines kurzen VZ-Tausch zwischen Taschkent und Kashgar). Zudem versuchte ich, japanische Armeen in Richtung Omsk zu unterstützten, was schlussendlich nicht gelang. Alles in allem waren 75-81 recht stabile Jahre für mich mit 9 VZ, wobei mir klar war, dass es für China immer schnell bergab gehen kann. Nach oben war eh keine Luft. So kam es dann im Jahr 1876, als in Indien der Brite immer mehr gegen Russland bröckelte und der Franzose nicht sofort in die Bresche springen konnte, das Japan bei mir zugriff. Als Reaktion zog ich alle Armeen im Westen ab, um Japan die Stirn zu bieten. Natürlich schlug Russland sofort zu. Meine letzten Versuche waren es, dem Franzosen, der mich unentwegt gegen Japan und Russland unterstützt hatte, VZs von mir zu überlassen. Das missland grandios (mein Fehler) und ich legte ihm sogar jenes Ei, mit dem ich selbst als Franzose in P1 zu kämpfen hatte: In Yunnan war ein Loch, in das ein russischer Rückzug rutschte. Von da aus kam er ins ungedeckte Mandalay und machte Frankreich fiel Ärger. Im Jahr 1876 fiel dann mein letztes VZ. Es war wirklich keine rúhmliche Partie von mir mit zu vielen strategischen und handwerklichen Fehlern. Dass es am Ende ein Draw gab, freute mich zwar für die Turnierwertung, in dieser Partie hätte ich Russland den Sieg allerdings schon gegönnt.