P3 - Russland Die russische Eröffnung für ist für unbedarfte Colonial-Spieler sicher einige der schwersten. Ich versuchte hier vieles zu erreichen, aber nichts richtig. Der Osten sollte auf keinen Fall schnell fallen und im Westen wollte ich keinen Ärger, aber auch viele neutrale VZ einsammeln. Ich hatte Angst vor einem türkischen Zug ins Schwarze Meer (den ich als Türke in P5 auch spielte) und entschied mich daher auch als Russe für einen Zug dorthin. Offensiv gegenüber der Türkei wollte ich aber nicht spielen, daher zog Moskau nach Bokhara, Omsk zudem nach Akmolinsk um Persien und Taschkent einzusammeln. Im Nachhinein würde ich bei Nopress vermutlich immer Omsk nach Osten ziehen. Dort machte ich zudem die Fehlentscheidung, Seoul im Herbst mit der Port-Arthur-Flotte nehmen zu wollen. Dadurch hatte Japan leichtes Spiel, Seoul und Port Arthur schon im zweiten Jahr einzunehmen, die chinesische Mandschurei und mein Vladivostok folgten 72 und 73. Meine letzte Armee im Osten zog ich per Transsib nach Moskau, um mich nun voll auf den Westen zu konzentrieren, wo ich noch sechs VZ hatte. Der Westen war von gegenseitigem Mistrauen zwischen der Türkei und mir geprägt. Es hatte im ersten Jahr keinen Bounce im schwarzen Meer gegeben. Ich widerstand der Verlockung, türkische Heimat-VZ einzunehmen, landete in Rumänien und baute keine Flotte in Odessa auf. Trotzdem fürchtete ich den türkischen Angriff, der wohl auch gekommen wäre, wenn er nicht im Herbst 1871 den richtigen Riecher hatte, sich gegen Britannien zu positionieren, das einen drohenden türkisch-russischen Krieg ausnutzen wollte. Da der Brite auch mit meinem Verbúndeten China kämpfte, war es für mich logisch, mich auch gegen die Blauen zu engagieren. So kam ich 1873 bis in den Punjab und nach Karachi, obwohl das Mistrauen gegenüber der Türkei blieb, und es mir nicht gefiel, dass ich mich zwischen China und der Türkei ganz schön lang machte. In F73 gab es zudem einen türkischen Rückzug in mein Persien, der vermutlich nicht ganz so geplant war. Ich fürchtete aber, dass der Türke das ausnutzen würde und entschloss daher, die Seiten zu wechseln. Tatsächlich versuchte er, Persien im Herbst wieder frei zu machen, was an einem Bounce mit Britannien scheiterte. Dessen Cuts vereitelten aber genauso meinen Angriff auf Persien, so dass ich zwar Karachi gewann, aber Persien verlor. Damit gab es keinen Aufbau (Flotte Odessa war der Plan), dem ich von nun an einige Jahre hinterlaufen würde. Mir war klar, dass mit der zweiten Schwarmeerflotte der Türkei schnell der Garaus bereitet werden könnte. Im Jahr 1874 gelang mir schließlich die Rückeroberung Persiens. Der Brite arrangierte sich sofort mit der neuen Lage, ließ mir Karachi und nahm meinen Support für das chinesische Kashgar. Den Aufbau für mich gab es aber nicht, weil Japan sich noch Omsk nehmen musste, dass ich unmöglich decken konnte. Zum Glück wandte die japanische Armee sich danach wieder nach Osten, so dass mit Japan erstmal Ruhe war. Ich grollte trotzdem und bevorzugte nun den Aufbau einer Armee Moskau um Omsk per Transsib wieder zu nehmen. 1875 nahm ich Tabriz ein und brachte meine Armeen gut gegen die Türkei in Stellung. Allerdings konnte er den ausgebliebenen Odessa-Aufbau zur Flottenübermacht nutzen und Rumänien einnehmen. Also wieder kein Plus. 1876 gelang es mir, Bagdad einzunehmen, aber Britannien schnappte sich Tashkent, also wieder kein Aufbau :-( Und keine schnelle Rücknahme von Omsk. Der Brite half damit also Japan, dem bereits deutlich führenden Spieler. Es folgte auch noch ein Armeeaufbau in Dehli. Ich hoffe dennoch auf eine weitere Allianz mit Britannien, da wir beide gegen die Türkei zogen. Ein Ablassen von der Türkei erschien mir auch keine Lösung zu sein, daher machte ich weiter wie gehabt, Shiraz wurde 1877 ohne Kampf meins, allerdings griff Britannien tatsächlich weiter an und nahm Karachi. Also wieder: Eins gewonnen, eins verloren, kein Aufbau :-( Trotz des Frusts über Britannien zog ich weiter gegen die Türkei, wollte dem Briten aber nicht noch ein Center kampflos überlassen und deckte wenigstens Persien. Allerdings gab der Brite 1878 auch vorrübergehend Ruhe, so dass ich mit der Einnahme Angoras tatsächlich meinen langersehnten Aufbau bekam. Odessa war blockiert, daher baute ich A Mos, was wohl meine Rettung war. Denn F79 ging die britische Offensive weiter. Ich roch den Braten aber, zog gleichzeitig nach Bokhara und Shiraz. Persien konnte sich nach Tabriz zurückziehen. Damit hatte ich im Herbst einiges abzuwägen. Ich konnte sicher auf ein VZ aus Tashkent oder Persien spielen, hätte dabei aber Bagdad wieder an die Türkei verlieren können. Da ich auch ohne zweite Odessa-Flotte den Kampf um die Schwarzmeer-VZs in eben diesem F79 gewonnen hatte, ging es hier um die letzte türkische Einheit. Und da war es mir lieber, dass diese auf jeden Fall nicht überlebt. Tabriz unterstützte also Bagdad und ich ließ mich mit den Armeen in Bokhara und Shiraz auf ein Raten mit den beiden britischen Einheiten in Persien und Afghanistan ein. Ich entschied mich für den Angriff auf Persien und der Brite deckte Tashkent, damit sprang ich auf 9 VZ. Da ich leider keine Hoffnung mehr hatte, mit Britannien gegen Japan zu ziehen (was sinnvoll gewesen wäre), baute ich die Flotte in Odessa und eine Armee in Moskau und zog daraufhin weiter gegen Britannien. Im Jahr 1880 konnte ich so noch Tashkent erobern, während es sich im Westen etwas kompliziert herausstellte, meine beiden Flotten gegen Ägypten zu ziehen und gleichzeitig die beiden Armeen aus Konstantinopel und Rumänien wieder ins Spiel zu bringen. In dieser Stausituation machte eine dritte Flotte keinen Sinn, eine weitere Armee könnte im Südosten durchaus nützen. Sie war am Ende goldwert, denn 1881 zog Japan gegen mich und Britannien signalisierte endlich Frieden. So folgte eine immer noch von starkem Mistrauen geprägte Zusammenarbeit mit dem Briten gegen Japan, wobei ein Konvoy von Syrien nach Odessa die deutlichste Bewegung meinerseits war. Es gab einige Scharmütztzel um Tashkent, in deren Zuge Britannien sogar Kashgar wieder erobern konnte, am Ende mussten wir aber beide Zentren aufgeben, womit aber eine sichere Stalemate-Position erreicht war. Das größere Problem erwuchs nun aber mit Holland, der geschickterweise jahrelang zu wenig aufgebaut hatte, dass nun nachholte, und beim Stand von 19 VZ ab 1885 anfing Flotten gen Westen zu ziehen. Japan hatte zwar genauso viele VZ, aber praktisch kein Wachstumspotential mehr. Ich signalisierte Britannien, seine afrikanische Flotten gegen Holland zu ziehen, womit dann letztlich die Stellung für das Draw erreicht wurde. Für mich war definitiv nicht mehr drin gewesen.