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DM-Finale 2005

Beginn der Partie:o7.o7.2oo5
Ende der Partie:23.o1.2oo6

::verwarnt≡Verwarnt:: ::rausgeworfen≡Rausgeworfen:: ::ausgeschieden≡Ausgeschieden::

 
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Deutscher PBEM-Meister 05/06
Burkhard Pietsch
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Nation Spieler

T Platz 1

Burkhard Pietsch

G Platz 2

Julian Ziesing

E Platz 3

Moritz Wagner

I Platz 4

Jochen Schulz

R Platz 5

Felix Schlesinger

F Platz 6

René van Rooijen

A Platz 7

Jan Badurczik ausgeschieden H1904

 
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F1912M

Grafische Auswertung
Auswertung mit Realpolitik: finale.dpy

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EOG vom Osmanischen Reich (Burkhard Pietsch)

Beginnen möchte ich mein EOG mit meinem Weg in das Finale: Schon die Vorrundenpartie hatte mir großen Spaß bereitet. Ich hatte Deutschland in DM 503. Es wurde noch nach dem alten System gespielt, was bedeutete, dass man 1-2 gute Spieler finden musste, um in die nächste Runde weiterzukommen. Die fand ich eigentlich auch direkt zu Anfang in Marco Hopp und Philipp Schuster, die beide sehr angenehme und gute Spieler sind. Der Nachteil war dabei lediglich, dass sie auch meine direkten Nachbarn waren und ich mich leider irgendwann für einen der beiden entscheiden musste. Mit Marco hat es ja dann auch wunderbar funktioniert, wobei wir am Ende auch noch Andreas Ude mit ins Boot holten, der es auch erst 1908 glauben konnte, dass wir ihn tatsächlich als Dritten mit durchkommen ließen.

Im Halbfinale DM 524 war es dann wie erwartet schwer. Von Anfang an gab es 2 Zweierkonstellationen, die gegeneinander liefen. Auf der einen Seite waren es Mark Hachenberg als D und ich als E und auf der anderen Frank O. als ÖU und Michael Fischer als F. Im Laufe der Partie hatte dann Gerald Krames, der Osmane, die Fäden im Osten in der Hand, aber Dank der *hüstel* umsichtigen Spielweise Franks (in 12 Jahren habe ich z.B. nur eine Antwort erhalten), war Mark beschäftigt und ich konnte ihm im richtigen Moment schön in den Rücken fallen und so meinen Finaleinzug sichern.

Das Finale begann dann aber gleich mit einem sauberen Bock meinerseits: Anl-Bla... Was für ein dummer Fehler. Bei zehn Einheiten überprüft man ja die Züge mehrmals, aber bei drei Einheiten nahm ich es offensichtlich nicht ernst genug. Leider konnte ich aber Jan nicht klar machen, dass es lediglich ein Fehler und keine Absicht, bzw. ein perfider Plan war. Bei ihm lag wohl schon vorher zu viel Misstrauen vor. Felix konnte sich natürlich nicht beschweren, da er dadurch eine hervorragende Position bekommen hatte. Der Juggernaut war zwar fern wie nie, aber dennoch wurde er von einigen als gegeben angesehen. Ansonsten sah es nach dem erwarteten Bündnis zwischen E und D aus, worauf F sich aber ziemlich gut eingestellt hatte. Nach dem schlechten Start galt jetzt die Maxime: Schadensbegrenzung!

Der Herbst 1901 brachte keine Überraschungen für meine Position. Der gemeinsame Angriff von E/D errang allerdings keine Fortschritte bei F. Da ich keinen Bündnispartner in Sicht hatte, beschloss ich auf Sicherheit zu spielen und kündigte meinen Nachbarn meine Züge offen an. Von ÖU gab es nur Bekundungen, in Zukunft etwas zu tun und Russland ließ mich in dem Glauben, am Juggernaut Interesse zu haben, der aber noch nicht so früh aufgedeckt werden sollte. Offensichtlich wollte er mich erst einmal in Sicherheit wiegen und vertrösten.

Da ich mir bei ÖU und auch bei R nicht sicher war, verstärkte ich meine Bemühungen in Richtung Italien, der glücklicherweise gesehen hatte, dass es ein Fehler wäre, jetzt weiter Frankreich anzugreifen. Italien drehte daher im Frühjahr 1902 um in Richtung Osten. Russland supportete mich nach Ser, was aber nur mit einem italienischen Zug nach Tri sicher hätte funktionieren können. Der kam jedoch nicht.

Im Herbst 1902 wurde mir immer klarer, dass mich ÖU und R nur als VZ-Lieferant ausgemacht hatten. Italien zog zwar ebenfalls gegen mich, hatte es aber als Einziger der drei offen angekündigt. Das Interessante an dieser Stellung war aber, dass ÖU einen Russen in Gal duldete und Tri freiwillig an I abgab, was selbstverständlich eine großartige Einladung zum Stab war. Warum Jan in dieser Situation immer noch zufrieden war und weiter gegen mich gehen wollte, werden wir vielleicht durch sein EOG erfahren. Leider stellte Russland nun seine diplomatischen Kontakte zu mir ein, da ich ja jetzt der Gegner sei...

Im Frühjahr 1903 musste ich mich darauf beschränken, meine Position gegen die drei Angreifer zu verteidigen. Wie sagte schon Grandmaster B: " From the fetal position, I can kill in 3 different ways." Ja, hier war das eher ein Pfeifen im Walde, ich geb’s zu. Das Räumen Skandinaviens durch R, E und D half mir, langsam mal Vertrauen bei ÖU aufzubauen. Der Tausch von Tri und Gre war verabredet und D/E verfing sich immer mehr im Stellungskrieg gegen Frankreich, das sich sehr effektiv verteidigte.

Den eigentlichen Stab des Jahres gab es dann im Herbst 1903. Jan wurde von 5 auf 1 VZ reduziert von R, I und mir, wobei ich grad mal Bul wiederbekam und dafür Con an R verlor. Mein Vorteil war aber, dass Italien eigentlich zu viel vom Kuchen abbekam und sich Russland somit einer neuen Gefahr gegenüber sah. Nun nahm er auch wieder diplomatische Kontakte zu mir auf, da er mich ja wieder brauchte. Ich nutzte die Gelegenheit und konnte Felix überraschenderweise von der Notwendigkeit eines Aufbaus A Sev statt F Sev überzeugen, was mir noch jetzt im Nachhinein ein Rätsel ist, wie ich das bloß geschafft habe. Ein im Endeffekt sehr großer Fehler des R, der mich mit einer F Sev in kürzester Zeit überrannt hätte. So bekam ich jedoch wieder Luft zum atmen und mit ÖU, R und Italien endlich einmal drei potentielle Verbündete. Und schon das nächste Problem: Für wen sollte ich mich jetzt entscheiden?

Ich hatte für das kommende Frühjahr 1904 die Wahl entweder mit R oder mit I/ÖU weiterzuziehen. Da R mir aber einen Abzug von Arm nur für irgendwann später in Aussicht gestellt hatte, wollte ich natürlich nicht den gleichen Fehler wie ÖU zuvor begehen, der ja ein russische Armee in Gal akzeptierte, die nichts anderes dort sollte als sich Staboptionen offen zu halten. A Arm hatte dieselbe Aufgabe. Somit war die Entscheidung schon durch Felix selber getroffen. Im Prinzip war das jetzt der Punkt, bei dem ich meinen Fehler vom Anfang endlich korrigieren konnte: die russische Flotte in Con, die ich Frühjahr 1901 nach Bla gelassen hatte, wurde erfolgreich aufgelöst. Arm stand jetzt zwar in Ank, da es aber Frühjahr war und sie dort recht einsam stand, konnte man damit gut leben. Russland geriet auch durch ÖU/I unter Druck und verlor Bud, an die letzte österreichische Einheit, die von I dorthin supportet wurde.

Zum Herbst 1904 befreite ich Ank wieder und konnte eine Armee, die Italien gefordert hatte, aufbauen. Russland hatte zu meiner und Italiens Überraschung den Österreicher angegriffen. Wir hatten erwartet, dass Felix eigentlich so umsichtig sein müsste, Jan in der Partie zu halten, um Ser nicht italienisch werden zu lassen und mit Ö einen weiteren Faktor auf dem Balkan zu halten, der sich gegen I wenden könnte. Deshalb stellte Jochen das Sichern von Vie in den Vordergrund. Felix machte jedoch einen weiteren großen Fehler, indem er lieber sein eigenes VZ für lediglich ein Jahr sicherte und Jochen damit aber noch einen weiteren Aufbau durch Ser schenkte. Mich störte das selbstverständlich gar nicht, da ich mir nun sicher war, die richtige Wahl des Bündnispartners mit Italien getroffen zu haben. Obwohl ich ihn noch nicht gut kannte, hatte ich bei Jochen den Eindruck gewonnen, dass er die Gesamtsituation auf dem Brett als ungleich wichtiger erachtete, als einen kurzzeitigen VZ-Gewinn. Im Westen stand dank Renes Verteidigung immer noch kein Durchbruch E/Ds unmittelbar bevor.

Jochen war durch den letzten Zug der Leader mit 8 VZs, dicht gefolgt von Felix mit 7, wobei Felix sich einer Übermacht von I/T gegenüber sah. Folglich wurde wie insgeheim erhofft im Westen ein Western Triple gebildet, was zum einen den nicht vorhandenen Erfolg von E/D vs. F vergessen ließ und zum anderen schweißte es Jochen und mich fester zusammen, was meine Position endlich stabilisieren konnte, da sich I nun gegen Westen wenden musste. Da ich nicht die Front zum WT besetzen musste, war mir die Situation sehr angenehm, denn an meiner Front, Russland, gab es noch ordentlich was zu holen und Italiens Flotten waren mehr als beschäftigt, besser noch, unter Umständen würde er sogar noch meine Flotten zur Unterstützung anfordern, so ging ich erstmals optimistisch ins Frühjahr 1905. I/T brachten sich in Position, wie auch der Rest gegen I/T.

Im folgenden Herbst 1905 fielen Bud, Rum und dazu noch War. Russland wurde auf 4 VZs reduziert, was er bis zum Schluss nicht mehr aufholen sollte. Ich hatte Russland noch angeboten, mir doch Sev für eine Zeit zu überlassen damit ich dann weiter gegen Italien hätte ziehen können, was ja auch Sinn machte, da nach Sev die Balkan-VZs leichter zu holen sind als weitere russische. Selbstverständlich wollte ich Sev nur mit einer Flotte besetzen, was R genug Sicherheit vor mir gegeben hätte. Felix lehnte jedoch mit der Begründung ab, dass er ja War wiederkriegen könne und Sev nicht. Er vergaß dabei jedoch, dass dann Sev bei der Rückeroberung von War zwangsläufig fallen musste. Hier hätte R mit der freiwilligen Übergabe eines VZs, das man sowieso nicht halten konnte, einen Krieg zwischen I und T provoziert, den er dann für sich hätte nutzen können. Italien hatte währenddessen bereits teilweise die Stalemate besetzt und ich hatte endlich mal mehr als 4 VZs.

Im kommenden Frühjahr 1906 konnte Jochen durch einen geschickten Zug dafür sorgen, dass das WT eine eigene Flotte auflöste und sich somit selbst schwächte. Um War herum gab es massive Truppenbewegungen, das wollten E,D,R,F um jeden Preis wiederhaben, aber dadurch fiel eben wie erwartet auch Sev (an mich...). Zu dem Zeitpunkt war schon keine normale Kommunikation mehr mit Felix möglich. Er wollte ab jetzt immer nur noch Sev und Rum wiederhaben, alles andere interessierte ihn überhaupt nicht mehr. Selbst die Tatsache, dass ich Sev mit einer Flotte genommen hatte, was Italien natürlich missfiel, war für ihn kein Beweggrund sich (zumindest für eine Zeit) umzuorientieren. Felix sah, dass sein Spiel nicht so lief, wie er es am Anfang geplant hatte und war nun nicht bereit (oder fähig) kreativ an die Problematik heranzugehen. Ich hatte ihm sogar die Rückgabe von Sev im Folgejahr angeboten, bei einer erfolgreichen Zusammenarbeit gegen Jochen und E/D. Offen gesagt: Hätte ich Felix’ Spielweise an den Tag gelegt, hätte ich das Jahr 1905 definitiv nicht überlebt.

Der Herbst 1906 sah den zweiten italienischen Stab gegen mich. Jochen supportete Russland nach Rum. Italien ging davon aus, dass England nun Deutschland stabben würde, was das Ende des WT bedeutet und ihm genügend Freiraum verschafft hätte gegen mich zu ziehen. Die Position E’s für den Stab an D war einfach nur hervorragend: 3 VZs lagen praktisch wehrlos vor ihm! Mit der Eroberung von Hol und dem zu erwartenden deutschen Zug hätte E dann im Folgejahr noch 2 weitere VZs abräumen können, was ihn ganz nach vorne katapultiert hätte. Ich erwartete den Stab des Engländers im Gegensatz zu Italien nicht, da mir Moritz klar sagte, dass es später noch bessere Gelegenheiten für ihn geben würde, was mir, ohne ein Prophet zu sein, bereits zu diesem Zeitpunkt mehr als nur unrealistisch erschien. Somit hielt ich mich an den verabredeten Zug mit Italien. Als Jochen klar wurde, dass er sich in England getäuscht hatte, bot er selbst den Abbau der A Ser an und erlaubte mir im folgenden Zug nach Ser zu ziehen, um dadurch die Front gegen das WT + R zu sichern. Jochens Stab hatte aber auch noch dafür gesorgt, dass wir nicht mehr so gut gegen E/D/R/F Vorwärts kommen sollten, da er dadurch Felix gestärkt hatte.

Wie bereits erwähnt, ließ mich Jochen dann im Frühjahr 1907 nach Ser und es war geplant Gal nach Rum zu bringen, was aber nicht funktionierte und in der Auflösung von Gal endete. Im Westen begann das Stalemate Geschubse, wobei die Vorteile mal auf unserer und mal auf der Gegenseite lagen, aber auf lange Sicht hin, sah es nach einem Durchbruch für die anderen aus. Aus dem Grund habe ich mich dazu durchgerungen noch einen letzten Versuch bei Russland zu starten, ihn auf meine Seite zu bringen. Ich bot ihm an Rum und Sev zu tauschen, wollte ihn jetzt nach Bud und im Folgejahr nach Vie supporten und gleichzeitig Gre nehmen. Meine Bedingung an ihn war, dass er im Norden endlich aktiv wird, indem er Stp-Fin zieht und in Stp eine Flotte aufbaut. Der Grund dafür war ja auch offensichtlich, denn was hätte ich von einem Russen zu erwarten, dem ich jetzt nach Bud helfe und im Folgejahr nach Vie, der sich also immer noch vollständig im Süden engagiert und den Norden völlig frei lässt? Nach dem Fall von Vie und Bud wäre er natürlich wieder gegen mich gezogen und eben genau das musste ich verhindern. Leider lehnte er einen Zug gegen E/D kategorisch ab, weshalb ich ihm auch dann offen sagte, dass es dann eben keine Vereinbarung zwischen uns geben könne. Natürlich hab ich auch parallel mit Italien weiterverhandelt und durch die Auflösung von Gal konnte nun ich im Herbst Rum besetzen und somit im Herbst 1907 sogar noch weiter wachsen.

Das Frühjahr 1908 sah den Zusammenbruch des WT und einer Wiederkehr zum alten E/D vs. F. Da sie aber Rene auf dem falschen Fuß erwischten, sah es nun zum ersten Mal nach VZ-Gewinnen für E/D aus. Auf dem Balkan versuchten wir nun endlich meine Flotten von der russischen Grenze wegzubekommen, was sich im Endeffekt als nicht so einfach herausstellte. Nach dem Zug kam interessanterweise ein Angebot Russlands bei mir an, was mir anfangs doch sehr spanisch vorkam, denn er bot mir an, mich nach Bud zu supporten ohne eine Gegenleistung haben zu wollen. Klar, es war ja mehr als offensichtlich, dass es ein Trick sein sollte, nur mir war nicht klar, warum er ihn versuchte, bis ich nach der Lektüre älterer Depeschen aus Russland, dort seinen Vorwurf fand, dass ich ja nur auf kurzzeitigen VZ-Gewinn spielen würde. Da ich im nächsten Zug unbedingt nach Gal wollte und dabei nicht Sev oder Rum riskieren wollte, bin ich zum Schein drauf eingegangen.

Im kommenden Herbst 1908 bat Rene dann Jochen um Hilfe, was mir absolut gelegen kam, da I dadurch nicht mehr gegen mich ziehen konnte. Die Tatsache, dass E/D nun ohne seine Hilfe für Rene mit Frankreich innerhalb kürzester Zeit fertig geworden wären und damit den Sieg unter sich ausgemacht hätten, brachte Jochen dazu, Rene die gewünschte Unterstützung zukommen zu lassen. Jochen spielte ja schließlich auf Sieg und wenn ich mich an die Vereinbarung gehalten hätte, wäre er ihm auch fast nicht mehr zu nehmen gewesen. Ausgemacht war nämlich der Tausch von Ser und Gre, sowie ein freilassen von Ion. Da aber meine Position danach so mies gewesen wäre, habe ich mich kurzfristig anders entschieden und übernahm mit meinem ersten Stab an Jochen zum ersten Mal die Führung in der Partie.

Wie zu erwarten, war Jochen alles andere als begeistert, als er zum Frühjahr 1909 die Führung an mich abtreten durfte und wie erwartet kam dann auch der Zug gegen mich, bei dem ich aber keine Anstalten machte, diesen zu verhindern, sondern ich hielt mich an das vereinbarte mit Jochen, um dadurch wieder Chancen auf eine Einigung mit ihm zu bekommen. In dem Zusammenhang kam es ziemlich gelegen, dass er von mehreren Seiten als Abschenker bezeichnet wurde, was eine sehr dreiste Lüge (oder völlige Fehleinschätzung) war, und parallel dazu das ewige E/D weiterhin gegen F lief.

Die Einigung wurde eigentlich erst dadurch ermöglicht, dass Julian seine vertriebene A Pied nicht auflöste, was ein klares Zeichen an I gewesen wäre, dass er freie Hand gegen T hat, sondern nach Tyr zurückzog, was einen Zug nach Ven ziemlich offensichtlich machte, denn Julian wollte erstmal, dass I/T gegeneinander ziehen. Im Nachrücken wollte er die Gewinne, die Jochen bei mir einstreicht, ihm wieder abnehmen, damit Jochen nicht noch stärker wird. Wenn ich Jochen das nicht hätte klar machen können, wäre Julian damit auf dem besten Weg gewesen, die Partie zu gewinnen. Aus dem Grund und mit der Abgabe eines VZ war es mir im Herbst 1909 möglich Jochen doch noch einmal auf meine Seite zu kriegen, indem ich ihn meine Flotte in Rum auflösen ließ, die uns ja sowieso immer ein Dorn im Auge war. Und gleichzeitig erlaubte er mir, da er Rene nicht aufgeben wollte, mit meinen Flotten hinter ihm herzukommen.

Das Frühjahr 1910 war dann der Beginn des Blockgefechts zwischen E/D/R auf der einen und I/T/F auf der anderen Seite, wobei es für Frankreich nur noch ums nackte Überleben ging. Durch die A Sil waren D und R gezwungen einige Einheiten aufzuwenden, um sie zu fangen, was ihnen natürlich auch gelang, uns aber eine Wiederbesetzung von Tyr und Gal ermöglichte. Mein Zug nach Bud war abgesprochen, die Einheit sollte weiter nach Gal gejagt werden, da es geplant war Gal nach Ukr zu bringen. Nur der perfekte Gegenzug würde dafür sorgen, dass ich in Bud stehen bleibe. Und schau, da kam er dann auch im Herbst 1910. Durch diesen Unfall hatte ich erneut die Führung übernommen. Im Westlichen Mittelmeer bin ich dann auch noch bis nach West gekommen, wodurch das Überleben von F nun doch noch gesichert war.

Von nun an waren es nur noch 4 Züge bis zum Ende, ich war mir mit Jochen einig, dass wir nichts mehr bei E/D/R holen könnten, aber auch, für den Fall, dass auf der Gegenseite keiner abschenkt, wir erst 1912 den Sieg unter uns ausmachen müssten. Eigentlich lief für mich alles darauf hinaus, dass ich Jochen im Herbst 1911 zum zweiten mal stabben würde. Deshalb war es immens wichtig, dass er sich sicher war, dass ich es nicht tun würde. Leider bin ich durch den Fehlzug Englands im Frühjahr sogar noch nach Naf gekommen, was mir im Endeffekt auch nicht weiterhalf. Der Stab klappte, ich löste Rum auf und konnte, dank der vereinbarten Züge, an die sich Jochen hielt, relativ einfach Tun einnehmen. Es war relativ sicher, da Deutschland zuvor England stabbte, was sich Moritz nicht gefallen lassen wollte. Was aus seiner Sicht verständlich war, da er ja auch mehrere erstklassige Stabmöglichkeiten ausgelassen hatte zugunsten von E/D.

Jochen sagte mir zwar danach verständlicherweise, dass er jetzt nur noch gegen mich zieht, wobei er aber nicht mehr die beste Chance hatte die Partie noch zu gewinnen. Ähnliches galt aber auch für D, er hätte nur noch durch massives Abschenken von R und E an mir vorbeiziehen können. Felix hatte es mir bereits offen angekündigt, dass er eben das vorhabe. Gut, in dem Fall hätte ich nicht gewonnen, denn Jochen war selbstverständlich nicht bereit mir auch nur ein VZ kampflos zu überlassen. Ich hatte zwar noch Kontakt zu ihm, nur zu konkreten Zugabsprachen kam es nicht mehr. Durch das freiwillige Räumen von Bud im Frühjahr 1912 konnte ich die Einheit vor der Auflösung bewahren und somit den Rest des Balkans sichern, die Züge gegen Italiens Heimat VZs waren ja mehr als offensichtlich und somit für keinen eine Überraschung mehr. Einzig Rene hatte noch eine Überraschung für uns bereit, indem er, aus welchen Gründen auch immer, seine Einheiten mal wieder bewegte und somit zum Herbst Mar doch noch für E/D öffnete. Dazu muss aber noch erwähnt sein, dass Rene seit mehreren Zügen auf keine meiner Mails mehr geantwortet hatte. Dazu sagte mir noch Jochen, dass er mich 1911 auch stabben wollte, er dafür aber unbedingt die Unterstützung Frankreichs brauchte und da auch er auch keine Antwort mehr von ihm erhielt, war Jochen nun nach diesen Zügen Frankreichs recht ungehalten.

Es stand der letzte Zug an. Eigentlich war alles klar, ich hatte noch mal Kontakt in (fast) alle Richtungen aufgenommen, um wenigstens grob abzuklären, ob es zur Abschenkerei kommen wird oder nicht. Nur bei Russland war ich mir nicht sicher was er machen würde. Ich für mich selbst hatte entschieden, nicht das 12. VZ zu versuchen, sondern nur auf meine sicheren 11 VZs zu gehen.

Die Fake-Auswertung war dann ein wirklich gelungener Gag, ich war am Anfang schon recht verdutzt, dass hier die extreme Abschenkvariante gekommen ist, leider hatte ich keine Zeit, um darauf zu reagieren und es wurde mir dann per SMS mitgeteilt, dass es nur ein Fake sei und ich doch gewonnen habe. Ein doch noch recht nettes Ende für die Partie.

Alles in allem fand ich es eine sehr spannende Partie. Ich hatte einer Menge angenehme wie natürlich auch weniger schöne Kontakte und wenn eine Partie, bei der ich 1905 nicht mehr hätte erleben können, so läuft, macht es noch doppelten Spaß.

Jetzt zu den Einzelbetrachtungen der Mitspieler:

Jochen Schulz, mit ihm war es immer spannend und angenehm zu verhandeln. Wir hatten relativ schnell gemerkt, dass wir auf einer Wellenlänge liegen. Man musste halt bei ihm immer nur aufpassen: Denn Jochen hatte sich bei jedem Zug, den wir zusammen machten, immer ausgerechnet, ob er es sich leisten kann mich zu stabben oder nicht. Er hatte immer den Sieg vor Augen. Weiterhin hat ihn vor allem seine Übersicht ausgezeichnet und das er eben der einzige meiner Nachbarn war, der mit mir ernsthafte Verhandlungen führte und bereit war, je nach Situation ein Bündnis zu wechseln. Nur durch die Passivität Frankreichs am Ende und dem immerwährenden Ansturm von E/D auf ihn war es mir möglich, Jochen an meiner Seite zu halten. Ich bin mir relativ sicher, dass ich schnell Geschichte gewesen wäre, wenn I/R länger Bestand gehabt hätte oder es anstatt einem E/D zu einer anderen Konstellation im Westen gekommen wäre. Aber unvergessen bleibt seine Aussage, nach meinen Stabs: „Du kannst doch nicht den bösen Stabber einfach stabben“. J

René van Rooijen, er hatte nie einen guten Stand im Westen, da er allein gegen E/D stand. Obwohl er sich sehr gut gegen E/D wehrte, war er nicht in der Lage überhaupt richtig in die Partie rein zu kommen. Was aber im Endeffekt wahrscheinlich sogar gut war, denn er war definitiv einer der stärksten Spieler am Brett und wenn es zu einer anderen Konstellation als E/D im Westen gekommen wäre, hätte er wahrscheinlich auch um den Sieg mitgespielt. Das einzige, was man ihm vorwerfen könnte war, dass er am Ende die Partie komplett schleifen ließ. Ab und zu hatten wir uns noch über Zugmöglichkeiten unterhalten, was noch den Eindruck verstärkte, dass man auf ihn achten muss.

Moritz Wagner, dass er Julian kannte war ja allgemein bekannt, aber dass er sich so von ihm so einlullen ließ, damit hatte keiner gerechnet. Wie er mir mitteilte, waren die Verhandlungen mit Rene immer schwierig, was ihn wohl noch schneller in Julians Arme trieb. Mitten im Spiel stellte er kurzzeitig das Verhandeln ein und beschränkte den Großteil seiner Einheiten aufs Halten, was auf der Gegenseite den Eindruck vermittelte, dass er der Handlanger von Julian sei. Ebenso war sein ausgelassener Stab 1906 wohl auch für sein Abschneiden verantwortlich. Aber was beschwere ich mich, denn wenn er D gestabbt hätte, wäre Jochen ohne zu zögern gegen mich vorgegangen. Aufgrund der Distanz der Länder kam es erst gegen Ende zu konkreten Verhandlungen mit ihm, vorher beschränkte sich der Kontakt auf Informationsaustausch.

Jan Badurczik, mit ihm hatte ich in der kurzen Zeit, in der er in der Partie war, im Vergleich zu den anderen im gleichen Zeitraum, den meisten Kontakt. Leider hatten wir nie eine Basis zur Zusammenarbeit gefunden, was auch an meinem Fehler im ersten Zug lag. Er glaubte mir nie, dass es keine Absicht war. Zum anderen war er der Überzeugung, dass T/ÖU nicht wirklich gut kooperieren können. Ihm wurde zuerst sein Vertrauen in I und R zum Verhängnis und danach der fehlende Überblick des Russen.

Felix Schlesingers Ausrichtung in der Partie gegen die Türkei zu ziehen stand früh fest und war sicherlich auch durch meinen Fehlzug mitprovoziert. Dieser Plan war selbstverständlich auch absolut legitim, wobei es jedoch an der Ausführung haperte. Naja was soll ich’s beschönigen, er war meiner Meinung nach der Spieler, der die meisten Böcke geschossen hat. Beginnend damit, dass er die Verhandlungen mit mir einstellte, als ich als Gegner auserkoren war, über den Aufbau der A Sev und dem Auslöschen des ÖU für grad mal ein VZ für ein Jahr, bis hin zu den immerwährenden Vorwürfen seinerseits, die aber zumindest an die aktuelle Situation am Brett angepasst waren. Zu Anfang war ich für ihn nämlich derjenige, der nur für Italien spielte (zumindest solange bis ich die Führung übernahm) und sofort danach war Jochen derjenige, der ja nur für die Türkei spielte. Selbstkritik ist nicht seine Stärke.

Julian Ziesing; der große Gegner, wie sich im Endeffekt herausgestellt hat. Sozusagen die Weiterführung von Tatz vs. Postille. Zu richtigen Verhandlungen war es nie wirklich gekommen, da wir zum einen keine Berührungspunkte am Anfang hatten und zum anderen am Ende in den gegnerischen Fraktionen waren. Er hatte es ziemlich gut verstanden Moritz davon zu überzeugen, dass er nur mit ihm am Brett was reißen könnte und konnte Felix erfolgreich instrumentalisieren. Ich gehe mal davon aus, dass falls mein Stab 1911 nicht so gut geklappt hätte, Julian höchstwahrscheinlich der verdiente Sieger gewesen wäre. Ich bin gespannt auf sein EOG. Respekt verdient auch sein Fake, der war ziemlich gut und kam recht unerwartet, da sollte sich der angebliche Forumsterrorist Herr Friedrich ruhig mal ein Beispiel dran nehmen.

 
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Jahr Oesterreich-Ungarn England Frankreich Deutsches Reich Italien Russland Osmanisches Reich
1901 5 4 4 5 4 6 4
1902 5 4 5 5 5 6 3
1903 1 5 5 5 7 8 3
1904 0 5 5 5 8 7 4
1905   5 5 5 10 4 5
1906   5 5 5 9 5 5
1907   5 5 5 8 4 7
1908   6 4 5 7 4 8
1909   6 3 6 8 4 7
1910   6 3 6 7 4 8
1911   4 3 8 5 4 10
1912   5 2 8 4 4 11
 
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